Dirk Gawlitza

10. Jul 2015

Weniger Platz für immer mehr Schulkinder?

Academic high schoolSchulentwicklungsplan überarbeiten und an der Realität ausrichten!

Lichtenberg wird weiter wachsen. Die Zahl der Schüler im Alter von 6 bis 18 Jahren wird bis 2018/19 auf 26.300 wachsen. Das sind 4.752 mehr Grundschüler in Lichtenberg – bei gleicher Schulanzahl. Die Probleme liegen auf der Hand. Turnhallen sind überbelegt, zum Essen trifft man sich im 10-Minutentakt ab 10 Uhr und in den Klassenräumen ist es viel zu eng. So geht es nicht einmal bei der Bundeswehr zu.

Versucht das Bezirksamt die Situation zu lösen? Im aktuellen Schulentwicklungsplan werden Ansätze aufgezeigt. So wird es wohl kaum neue Schulstandorte geben. Man versucht über modulare Ergänzungsbauten, welche vom Senat finanziert und zwangsweise zur Verkleinerung der Schulhöfe führen, der wachsenden Schülerzahl Herr zu werden.

Der Bau von Turnhallen funktioniert schon aus Flächengründen nicht. Hier versucht das Bezirksamt  auf bestehende Turnhallen auszuweichen, selbst auf solche von freien Trägern – die dann natürlich anderweitig nicht genutzt werden können. Für die Kinder bedeutet das außerdem ein ewiges Hin und Her zwischen Schule und Turnhalle.

In der Planung fehlt noch komplett, die Auswirkungen auf die Essens- und Hortsituation darzustellen. Die Damen und Herren wollen die Situation der Mensen vor Ort prüfen. Dabei weiß ich aus Erfahrung und aus Berichten von besorgten Eltern, dass es schon jetzt große Probleme beim Schulessen gibt. Es steht schon jetzt nicht genug Platz zur Verfügung. Obwohl man weiß, dass fast 5.000 Schülerinnen und Schüler hinzukommen werden, beginnt man mal zu prüfen, was da so an Problemen entstehen könnte.

Der Schulentwicklungsplan muss sofort überarbeitet werden. Die Situation der Essensversorgung an den einzelnen Grundschulen muss thematisiert werden. Die jeweiligen Steigerungsraten der Schüler sind einzuplanen sowie die dafür notwendigen finanziellen Mittel in die Investitionsplanung / Haushaltsplanung des Bezirkes einzustellen. Weiterhin fordere ich, dass an jedem  Standort geprüft wird, wie die Essenssituation sich verändert, wenn die geplanten Ergänzungsbauten fertiggestellt sind.

Ebenso fordere ich, dass eine Analyse der Hortraumsituation bei der wachsenden Schüleranzahl fachgerecht und kompetent durchgeführt wird und mit in den fortgeschriebenen Schulentwicklungsplan eingearbeitet wird.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Ergebnisse der Analyse und die zu erwartenden Kosten für eine mögliche Erweiterung der Kapazitäten transparent kommuniziert werden.

(Kommentar von Dirk Gawlitza, stellv. Bezirksvorsitzender der FDP Lichtenberg, Mitglied des Vorstandes des BEAK Lichtenberg, Sprecher der AG Grundschule des LEA Schule Berlin)

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