Maria Hinz

18. Feb 2016

Lichtenberg: Mehr Flüchtlinge und planlose Politik

Lichtenberg wird nach aktuellen Plänen der Senatsverwaltung bald mehr als 50 Flüchtlinge je 1000 Einwohner integrieren müssen. Die Zahl der aufgenommenen Flüchtlinge wird sich somit zukünftig (zusätzlich zu den derzeitigen Belegungen in der Ruschestraße, Notunterkunft Karlshorst etc.) mehr als verdoppeln. Diese Aufgabe zu bewältigen, ist eine enorme Herausforderung für den Bezirk. Denn es geht nicht nur darum, die Menschen unterzubringen, sondern auch die passende Infrastruktur von der Kita über die Schule bis hin zu Einkaufs- und Erholungsmöglichkeiten zu schaffen. Auch kann nicht erwartet werden, dass die fleißigen ehrenamtlichen Helfer langfristig einen Großteil der Aufgaben weiterhin so gut wie alleine stemmen.

Beispiel aus der Praxis: Probleme lösen und zwar jetzt!

Hier ein Beispiel, dass die Problematik verdeutlicht: In der Ruschestraße sind derzeit ca. 300 Kinder im schulfähigen Alter untergebracht. Räumliche Kapazitäten bzw. öffentliche Schulplätze gibt es derzeit nicht. Somit stellt sich die Frage, wie schulische Bildung – ein Hauptfaktor für erfolgreiche Integration – in der Zukunft gewährleistet werden soll, damit keine Ghettos und Parallelgesellschaften entstehen. Die Zuständigen scheinen hierzu keine konkreten Pläne zu haben. Wir Freien Demokraten fordern die Nutzung von Jugendfreizeiteinrichtungen (z.B. die Kiezspinne oder die Jugendkunstschule) in den Vormittagsstunden für die Bildung junger Flüchtlinge. Dafür müssen die Einrichtungen mit den nötigen materiellen und finanziellen Mitteln ausgestattet werden. Der Senat muss außerdem entsprechende Lehrkräfte bereitstellen. Diese Art der Beschulung fördert zudem das Zusammentreffen von Asylsuchenden und jungen Berlinern in den Einrichtungen und damit die Integration. Die Bildung der Jugendlichen darf nicht unter der Hilflosigkeit des Bezirksamts leiden. Es gilt hier schnellstmöglich Lösungen zu finden, die für uns einfach auf der Hand liegen.

Dirk Gawlitza, stellvertretender Vorsitzender der FDP Lichtenberg, sagt dazu: „Wir sollen immer mehr Flüchtlinge in Lichtenberg aufnehmen, aber das Bezirksamt schafft es nicht einmal 300 Kinder aus einer der Unterkünfte zu beschulen. Ohne ein tragfähiges Integrationskonzept mit praktikablen Lösungen sowie Unterstützung des Senates können wir die Integration von weiteren Flüchtlingen in Lichtenberg nicht gewährleisten.“

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