Am Donnerstag, den 21. Februar 2019, haben alle Lichtenberger Bezirksverordneten ohne eine Aussprache einstimmig einen Beschluss zur geplanten „Protected Bike Lane“ in der Siegfriedstraße gefasst. Dieser Beschluss sieht vor, dass eine Reihe von Prüfungen durchgeführt werden müssen, bevor mit dem Bau der geschützten Radspur begonnen werden darf. Unter anderem sollen Bezirksamt und Senatsverkehrsverwaltung prüfen, ob der neue Radweg für beide Fahrtrichtungen nur auf einer Straßenseite der Siegfriedstraße realisiert werden kann. Ebenfalls soll untersucht werden, ob die parallele Hagenstraße als Fahrradstraße ertüchtigt werden kann.
Die FDP Lichtenberg fordert, dass zuerst ein ganzheitliches Radwegekonzept für den Bezirk Lichtenberg erstellt werden soll, bevor erhebliche Investitionen in nur 500 Meter Radweg versenkt werden, die sich vielleicht an der völlig falschen Stelle befinden. Die Ruschestraße und die Rhinstraße sind wichtigere Verkehrsadern als Siegfried- oder Hagenstraße. Wenn an einer Stelle Parkplätze für schnellen und sicheren Radverkehr geopfert werden, dann muss sich das auch wirklich für die Radfahrenden lohnen. Dieser Nachweis fehlt ohne ein Gesamtkonzept.
Die Umsetzung beider Fahrtrichtungen nur auf einer Straßenseite ist besonders gefährlich – sowohl für die sich begegnenden Radfahrenden als auch durch kreuzende Pkw. Das wäre das Gegenteil einer „Protected Bike Lane“ (geschützte Radspur).
Es gibt viel gefährlichere Stellen, wo Geld für sichere Radwege ausgegeben werden sollte. Beispielsweise wäre es viel sinnvoller, den Radweg auf der Lichtenberger Brücke stadtauswärts zu sichern. Das sollte geprüft und mit allen Beteiligten ein Lösungsvorschlag erarbeitet werden.
Marcel Otto, Beisitzer im Vorstand der FDP Lichtenberg, fordert: „Es gibt im Bezirk unzählige Orte, wo die Erneuerung von Radwegen und der Ausbau der Radwegeinfrastruktur sinnvoller und zweckmäßiger ist, als sich für horrende Summen ein „grünes Monster“ zu bauen.“