Dirk Gawlitza

17. Apr 2017

Fernbusbahnhof im Berliner Osten

Tim Raven, der Leiter der Standortplanung der Firma Flixbus, berichtete am 15. März bei einer Veranstaltung der Jungen Liberalen Lichtenberg-Marzahn-Hellersdorf über die Pläne zum Bau eines Fernbusbahnhofs im Berliner Osten. Dieser Fernbusbahnhof soll den Zentralen Omnibusbahnhof, der durch die Liberalisierung des Fernbusverkehrs 2013 viel zu klein geworden ist, ergänzen und den Fernbus auch für die Menschen im Berliner Osten attraktiv machen.

Als mögliche Standorte nannte er die S-Bahnhöfe Ostkreuz und Lichtenberg, präferierte aber den Standort am Ostkreuz. Seiner Auffassung nach, ist hier die Verkehrsanbindung optimal. Der Busbahnhof könnte binnen weniger Jahre entstehen. Der Standort Lichtenberg dagegen, wäre eher als langfristiges Projekt zu sehen, da zunächst der 17. Bauabschnitt der A100 realisiert werden müsste, um einen schnellen Zugang zur Autobahn zu gewährleisten. Dafür fehlt es jedoch, aus Sicht von Tim Raven, momentan leider am politischen Willen des Berliner Senats.

Das Bahnhofsgebäude könnte ein Gebäudekomplex mit einem Hotel, einer Schule, gastronomischen Angeboten, einem Parkhaus, Büroräumen oder einem Einkaufszentrum nach dem Vorbild des Busbahnhofs in München werden. Dazu soll möglichst ein privater Sponsor gefunden werden, auch um die Bauzeit möglichst kurz zu halten und einen vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen einzuhalten.

Raven schilderte in seinem Vortrag die erheblichen bürokratischen Aufwände, mit der ein Fernbusanbieter in Deutschland zu kämpfen hat. So muss für jede Buslinie eine extra Genehmigung der zuständigen Behörde eingeholt werden. Diese muss zwingendermaßen auf rotem Papier gedruckt und im Original bei jeder Fahrt mitgeführt werden. Das führte beispielsweise einmal zu der absurden Situation, dass eine Genehmigung nicht erteilt werden konnte, weil dem zuständigen Amt das rote Papier ausgegangen war. Zusätzlich dazu muss die Genehmigung jeweils beim zuständigen Amt persönlich abgeholt werden, was zeit- und kostenaufwendig ist.

Die Freien Demokraten Lichtenberg begrüßen das Vorhaben der Fa. Flixbus einen Fernbusbahnhof im Berliner Ostteil zu errichten.

Dirk Gawlitza, stellv. Bezirksvorsitzender kommentiert das wie folgt:  

“Am o.g. Beispiel von Flixbus ist klar zu erkennen, wohin die zunehmende Bürokratie in Deutschland führt und welche Folgen für betroffene Unternehmen daraus entstehen. Es ist notwendig, dass ein Umdenken in der öffentlichen Verwaltung stattfindet und im Sinne des Effizienzgewinns, künftig o.g. Genehmigungsverfahren digital zu erteilen sind, um damit Behörden und Unternehmen zu entlasten.

Desweiteren fordere ich den Senat dazu auf, sich zeitnah und ohne Verzögerung mit diesem Thema, die Errichtung eines Fernbusbahnhof im Ostteil der Stadt, zu beschäftigten und mit den beteiligten Interessenvertretern in ein Gespräch zu treten!“

Empfohlene Artikel

70 Jahre Volksaufstand am 17. Juni

70 Jahre Volksaufstand am 17. Juni

Vor 70 Jahren, am 17. Juni 1953, erhob sich das Volk der DDR gegen die staatliche Planwirtschaft und den Sozialismus. Der Volksaufstand war ein Protest gegen Unterdrückung und Freiheitseinschränkungen. Der blutigen Niederschlagung zum Trotz mahnt der 17. Juni, dass...

Neue Geschäftsstelle und Höchstmarke der Mitgliederzahl

Neue Geschäftsstelle und Höchstmarke der Mitgliederzahl

Die FDP Lichtenberg hat am 30. Mai feierlich ihre Geschäftsstelle in Friedrichsfelde eröffnet. Im ehemaligen Euronics-Laden im Haus Alt-Friedrichsfelde 89 befinden sich nun das Bürgerbüro des Mitglieds des Abgeordnetenhauses, Christian Wolf, und Räume, die vom...