Am 17. Februar 2022 hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Lichtenberg in einer reinen Online-Sitzung beschlossen, dass sich das Bezirksamt dafür einsetzen soll, den Bahnhof Lichtenberg als Schwerpunkt für den Nachtzugverkehr zu etablieren. Zusätzliche Nachtzugverbindungen insbesondere in Richtung Osteuropa sollen den Bahnhof und dessen Umgebung auch wirtschaftlich aufwerten.
Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion, Marcel Otto, hat den Antrag vor der BVV Lichtenberg begründet: „Die Nachfrage für das Reisen mit Nachtzügen nimmt wieder zu, weil es eine bequeme und umweltfreundliche Alternative zu Autofahrten und Flugreisen ist.“
Neun Tage nachdem die FDP den Antrag zur BVV Lichtenberg eingereicht hat, informierte die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz über eine Nachtzugkonferenz und eine dort vorgestellte Studie „Berlin als europäischer Nachtzug-Hub?“. Darin wird Berlin ein großes Potenzial für zusätzliche Nachtzugverbindungen zugesprochen.
Der FDP-Fraktionsvorsitzende, Rico Apitz, ist vorsichtig optimistisch: „Wenn es gelingt, die in der Nachtzugkonferenz identifizierten Hemmnisse zu beseitigen, steht der Bahnhof Lichtenberg mit seinem innenstadtnahen Standort und der bestehenden, aber nachts brach liegenden Infrastruktur bereit, um zumindest in der Nacht wieder das ‚Tor zum Osten‘ zu werden.“
Ein zweiter FDP-Antrag, der fordert, einen Fernbusbahnhof oder wenigstens Fernbushaltestellen nach Lichtenberg zu holen, wird im Verkehrsausschuss der BVV beraten. Auch der Bahnhof Lichtenberg kommt für eine Fernbushaltestelle in Frage.