Christian Wolf

16. Okt. 2025

200 Parkplätze weniger in der Großen-Leege-Straße – Bürgerbeteiligung darf kein Feigenblatt sein

Am Montag, den 13. Oktober 2025, lud das Straßen- und Grünflächenamt Lichtenberg in die Mensa der Grundschule am Wilhelmsberg ein, um mit Anwohnerinnen und Anwohnern über die zukünftige Entwicklung der Großen-Leege-Straße und ihres Umfelds zu sprechen. Als FDP Lichtenberg waren wir vor Ort und haben uns die Planungsvarianten des Bezirksamts erläutern lassen und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Die Veranstaltung bildete den Auftakt zur **Online-Beteiligung**, die noch bis zum 27. Oktober 2025 läuft:
👉 Hier mitmachen: mein.berlin.de/projekte/entwicklungskonzept-groe-leege-strae-2 

Unsere Kritik: Bürgerbeteiligung kommt zu spät

Die Freien Demokraten kritisieren das Vorgehen des Bezirksamts deutlich. Echte Bürgerbeteiligung muss am Anfang einer Planung stehen – nicht erst, wenn die wesentlichen Entscheidungen längst gefallen sind.
Im vorliegenden Verfahren hat das grün geführte Straßen- und Grünflächenamt bereits zentrale **Planungsprämissen festgelegt** und diese an das beauftragte Planungsbüro übergeben. Dieses entwickelte daraufhin drei Varianten, über die nun diskutiert wird – allerdings auf Basis von Vorgaben, die an den Bedürfnissen der Anwohner vorbeigehen.

Planung ohne Realitätssinn
Im Kiez sind städtebauliche Defizite offensichtlich:
Viele Baumscheiben entlang der Straße sind leer, Wege und Grünflächen sind schlecht gepflegt, und der Park am Strausberger Platz weist bereits heute deutliche Mängel in der Unterhaltung auf.
Statt diese Missstände zu beheben, sollen neue Grünflächen entstehen, obwohl das Bezirksamt die vorhandenen Flächen schon heute nicht ordentlich unterhält.
Wie die zuständige Stadträtin vor Ort einräumte, wurden die Mittel für Pflege und Unterhaltung im kommenden Doppelhaushalt sogar um rund eine Million Euro gekürzt.

Verlust von Parkplätzen trifft Anwohner hart
Im Quartier leben überdurchschnittlich viele ältere Menschen. Gleichzeitig nimmt durch Neubauten und Zuzug der Parkdruck stetig zu. Planungen, die den Wegfall von bis zu 200 Parkplätzen vorsehen, verschärfen diese Situation weiter und gehen klar an der Lebensrealität der Menschen vorbei.
Mobilitätseinschränkungen und Parkplatzknappheit sind keine Verbesserung des Wohnumfelds, sondern eine Belastung.

Christian Wolf (FDP), stellv. Bezirksvorsitzender und Anwohner:
„Wer Bürgerbeteiligung ernst meint, muss die Menschen von Anfang an mitnehmen. Die Anwohner wissen am besten, was ihr Kiez braucht. Planung von oben herab führt nur zu Frust – und zu Ergebnissen, die an der Lebensrealität vorbeigehen.“

Wir bleiben dran
Die FDP Lichtenberg wird das Thema weiter kritisch begleiten und sich dafür einsetzen, dass Stadtplanung im Bezirk künftig bürgernah, realistisch und ideologiefrei erfolgt.
Wir rufen alle Anwohnerinnen und Anwohner auf, sich bis zum 27. Oktober aktiv an der Online-Beteiligung zu beteiligen und ihre Kritik dort einzubringen.

👉 Hier mitmachen: mein.berlin.de/projekte/entwicklungskonzept-groe-leege-strae-2 

 

 

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